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Ergreifende Lebensgeschichte - Zeitzeugengespräch mit Edith Erbrich am 15. November 2018 in der Aul

Im Konzentrationslager in Theresienstadt ist die heute 81 jährige Edtih Erbrich nur knapp dem Tod entkommen. Sie hinterließ mit ihrer Biografie einen bleibenden Eindruck bei den Schülern. Als Zeitzeugin, gebürtig aus Frankfurt am Main, kann sie berichten, was ihr am eigenen Leib geschehen ist und wie sie die Zeit 1944/45 erlebt hat. Von klein auf musste sie den Judenstern tragen und durfte nur heimlich mit anderen Kindern spielen. Auch durfte sie nicht zur Schule gehen. Mit der Machtübernahme Hitlers kam viel Leid über die jüdische Bevölkerung. Sie berichtet über den 18. März 1944, als Bomben auf Frankfurt fielen und die Menschen um ihr Leben liefen. Manche waren wie brennende Fackeln. Am 14. Februar 1945 noch wurde sie gemeinsam mit ihrer Schwester Hella und ihrem Vater zu einem Arbeitseinsatz abtransportiert. Vier Tage lang mussten sie in einem Viehwaggon essen, schlafen und ihre Notdurft verrichten. In Theresienstadt angekommen, wurden sie getrennt und sie erlebten eine schreckliche Zeit in diesem Konzentrationslager, wo sie mit viel Glück überlebten. Am 25. April 2008 habe sie einen Stolperstein für ihren Großvater auf der Frankfurter Zeil legen lassen und erst 50 Jahre nach diesen schrecklichen Erlebnissen ist sie mit ihrer Schwester nach Theresienstadt gereist, um sich ihren Erinnerungen zu stellen. In Israel gibt es nun einen Straße der Erinnerung für die vielen „stillen Helden “ und darüber ist sie sehr froh. Körperliche Verletzungen habe sie nicht davon getragen, sehr wohl aber seelische. Seit 2012 finden in Gedern die Zeitzeugengespräche für die Abgangsklassen statt, die im Geschichtsunterricht nachbereitet werden. Edith Erbrich ist gemeinsam mit dem pensionierten Gesamtschullehrer Wolfgang Gehrke nach Gedern gereist. „Es ist wichtig, dass die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät. Haltet die Augen und Ohren auf, damit so etwas Schlimmes nie wieder passiert“ war ihre Botschaft an die Schülerinnen und Schüler.


(Text und Bilder: Christine Franzke)


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